Wenn man beim Einstellen des Weckers einschläft, kann die Zeit davor nicht schlecht gewesen sein – es blieben ja noch 2 ½ Std. bis zum Rückflug nach Hamburg. Die Koffer waren noch nicht gepackt, das Appartement noch nicht aufgeräumt und ohne schlafen geht es ja nicht. Zwei Airport-Busse wurden verpasst und der Flughafen war auch morgens um 05:45h noch 45 Minuten entfernt. Im Flughafen war der „last call“ schon ausgerufen und es fehlten noch 500m bis zum Gate 110 – vergessen wollen wir hier nicht den Sicherheitsbeamten, der nicht verstehen konnte, dass ein künstliches Hüftgelenk auch einen Alarm auslösen kann und die Untersuchung sehr gründlich und zeitaufwändig gestaltete. Unser Trainer war somit der letzte Fluggast – obgleich der Erste an der Bushaltestelle, es geht kaum besser……doch der Reihe nach:

Nachdem wir im vergangenen Jahr sehr enttäuscht aus Portugal von den Lissabon Open zurück gekehrt waren, führte uns unser diesjähriges Auslandsturnier in die Hauptstadt Irlands. Die Irish International Open in Dublin waren der Austragungsort und sollten nach intensiver Vorbereitung von uns und für den HTB gewonnen werden.
Das Turnier war sehr gut organisiert, die Atmosphäre war ausgesprochen freundlich, die Kampfrichter gut und der Umgang der Sportler untereinander sehr fair. Es waren 12 Nationen mit 729 Nennungen angereist. Das Karate Team HTB stellte die einzige deutsche Beteiligung.
Julia, Nathalie, Tekin und Niels starteten jeweils in ihren Gewichtsklassen und Julia und Niels zusätzlich noch in der Allkategorie ihrer Alterklasse.
Wir können hier voller Stolz berichten, dass wir bei diesen 6 Starts 6 x auf dem Siegerpodest gestanden haben.
Rakete Niels wurde in der Allkategorie (18 Jahre) gegen einen schottischen Finalkämpfer Irish Open Sieger und toppte damit am Ende des Turniertages noch die Leistungen seiner Teamkollegen. Die Rakete hatte sich zuvor den dritten Platz in der Gewichtsklasse -76kg. erkämpft und dabei erst 4 Sekunden vor Ende der Begegnung einen Treffer zugelassen. Julia wurde in der Leistungsklasse der Damen Silbermedaillengewinnerin und musste sich hier nur einer Italienerin geschlagen geben. In der Allkategorie verlor Julia leider knapp ihr Halbfinale gegen die spätere Siegerin aus Dänemark und holte sich hier die Bronzemedaille. Nathalie und Tekin komplettierten mit ihren jeweils 2. Plätzen unser hervorragendes Gesamtergebnis.

Aber unser Gesamtergebnis ist auch das Resultat intensiven Trainings und mannschaftlicher Geschlossenheit.

Nach dem Motto „der Gemeinschaft dienen und Freundschaft pflegen“ wurde abseits der Sportarena die Landeshauptstadt 3 Tage kulturell unter die Lupe genommen. Was am letzten Abend zur Folge hatte, das unsere vier Sportler in einem der bekanntesten Pubs, dem „O`Sheas“, alleine mit einem Gitarristen auf der Bühne standen und mit dem Lied „Take me home, Country Roads“ von John Denver, die Stimmung zum kochen brachten, alle Pub-Besucher mitsangen und „one more time“-Rufe nicht ausblieben. Mehr Völkerverständigung geht eigentlich nicht, wenn da nicht noch der Rückflug nach Hamburg gewesen wäre und zwei Betreuer 25 Minuten im Regen an der Bushaltestelle warten mussten. Aber wer gewinnen kann, der sollte das auch feiern dürfen. Dass in der Woche darauf folgende Training fiel dementsprechend intensiv aus, denn den Trainer sollte man nicht unbedingt im Regen stehen lassen und erst recht nicht morgens früh an einer Bushaltestelle in Dublin…